Am Freitag traf eine starke Verkaufswelle den Kryptomarkt. Sie ging mit der größten Zwangsliquidation in der Geschichte des Sektors einher. Schätzungen liegen bei 9–19 Mrd. USD innerhalb von 24 Stunden. Große Token verzeichneten deutliche Verluste, während geopolitische Spannungen zwischen USA und China den Ausverkauf beschleunigten.
Auslöser: neue Zollmaßnahmen zwischen USA und China

Die Eskalation begann mit der Ankündigung von Donald Trump, chinesische Technologieprodukte mit 100 %-Zöllen zu belegen. Das führte zu Panik, einer starken Flucht aus Risikoassets und massiven Gewinnmitnahmen. Die geopolitischen Spannungen lösten global Risikoaversion aus, besonders in gehebelten Märkten.
Reaktionen der ETFs und institutioneller Anleger
Trotz des Ausverkaufs zeigten Bitcoin-Spot-ETFs zuletzt weiterhin Zuflüsse. Große Asset Manager, darunter BlackRock, traten laut On-Chain-Daten bei Kursrückgängen als Käufer auf. Genaue Zahlen, die auf Social Media kursieren, sind nicht bestätigt und sollten kritisch geprüft werden.
Überproportionale Verluste bei Altcoins

Altcoins litten stärker als Bitcoin. Besonders der Bereich außerhalb von BTC, ETH und Stablecoins zeigte überdurchschnittliche Rückgänge. Das deutet auf einen Rückzug aus kleineren, riskanteren Projekten hin.
Wirkung der Zölle auf das Marktumfeld
Die Ankündigung von Zöllen und möglichen Exportkontrollen führte zu einer abrupten Neuausrichtung der Anleger. Steigendes geopolitisches Risiko belastete Technologieaktien, Derivatemärkte und Krypto gleichermaßen. Die verschlechterten Wachstumserwartungen zogen Liquidität aus riskanten Anlagen ab und verstärkten die Verkaufswelle.
Kryptowährungen als Risikoanlage
In Phasen globaler Unsicherheit zeigen sich Kryptowährungen nicht als sicherer Hafen, sondern als klassische Risikowerte.
Ist der Leverage hoch, führen zusätzliche Spannung im Markt meist zu sofortigen und verstärkten Verkäufen.
Entwicklung der ETF-Flüsse
Öffentliche Daten belegen anhaltende Zuflüsse in Bitcoin-Spot-ETFs über die letzten Wochen hinweg. Dennoch kommt es an Crash-Tagen regelmäßig zu Abflüssen, was die kurzfristige Volatilität weiter erhöht.
Gerüchte und überprüfbare Daten
Mehrere Berichte sprechen von umfangreichen BlackRock-Käufen in den letzten Wochen, teilweise ist von „45.000 BTC während des Rückgangs“ die Rede. Offizielle Bestätigungen fehlen. Sicher ist, dass große Verwalter Bitcoin akkumulierten. Die exakten Volumina während des Flash-Crashs müssen anhand von ETF-Reports und On-Chain-Daten überprüft werden.
Erste Entspannungssignale
Nach den Marktverwerfungen folgten versöhnlichere Töne von beiden Seiten. USA und China bemühten sich, die Eskalation zu dämpfen. China stellte klar, dass Exportkontrollen für Seltene Erden keine Totalverbote sind und Lizenzen weiterhin erteilt werden. Trump schrieb auf Truth Social, er wolle China helfen, nicht schaden. Auch Vizepräsident J.D. Vance äußerte sich milder zu den künftigen Handelsbeziehungen.
Erholung bei Bitcoin und Ethereum
Die Leitwährungen zeigten eine deutliche Erholung gegenüber den Freitagstiefs, auch wenn der Schaden erheblich bleibt. Mit rund 20 Mrd. USD Liquidationen handelte es sich um die größte der Branchengeschichte – über zehnmal so viel wie während des FTX-Kollapses 2022 oder des globalen Covid-Crashs.
Stabilität der Marktkapitalisierung

Die Gesamtmarktkapitalisierung blieb hoch, der Rückgang der letzten 24 Stunden lag laut den zitierten Daten bei –0,78 %. Einige kleinere Altcoins konnten zwischenzeitlich zulegen, getrieben durch taktische Spekulation und kurzfristige Rebalancierungen.
Mögliche Entwicklungen
Sollten die ETF-Zuflüsse in den kommenden Tagen wieder zunehmen, könnten institutionelle On-Chain-Käufe den Spot-Verkaufsdruck auffangen – vor allem, wenn die Exchange-Reserven weiter sinken. Bleiben dagegen die Makrosorgen um Zölle und Exportauflagen bestehen und treten ETF-Abflüsse auf, drohen neue Verkäufe. Die Lage bleibt angespannt und sensibel für weitere politische Signale.
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Markus ist Deputy Country Head Germany bei Trive Financial Services Europe Limited. Er betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 16 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.