Unilever PLC (LSE: ULVR) war schon immer eine starke Kraft auf dem Markt für Konsumgüter. Die Finanzergebnisse für das Geschäftsjahr 2022 bestätigten die Fähigkeit des Unternehmens, selbst unter schwierigsten Bedingungen widerstandsfähig zu bleiben, da der Umsatz in diesem Jahr um 14,5 % stieg. Der Markt hätte sie jedoch mit bedeutenden Gewinnen belohnen müssen, so dass sich die Investoren fragen, ob der Aktienkurs des Konsumgüterriesen noch weiter steigen kann.
Der Umsatz des Unternehmens stieg im Jahresverlauf um 9 % und der Gewinn je Aktie lag mit 2,99 € über den Schätzungen, was eine solide Leistung widerspiegelt. Der Aktienkurs fiel jedoch um 0,1 %, da die Investoren keine bedeutenden Wachstumstreiber sahen, um ein Jahr zu bewältigen, das weiterhin Druck in Form von steigender Kosteninflation und engeren Gewinnspannen ausüben wird.
Technische Analyse
Der Markt hat um die Marke von 4.130,5 herum viel Widerstand gezeigt, da die Investoren immer noch überlegen, ob mehr Wert aus dem Unternehmen herausgeholt werden kann. Derselbe Trend wiederholte sich bei der Veröffentlichung der Ergebnisse, die zwar positiv ausfielen, aber nicht genug Aufwärtsdynamik aufwiesen, um diesen Widerstand zu durchbrechen. Sollte dieser Widerstand durchbrochen werden, könnten die Dezember-Höchststände von etwa 4.259 erneut getestet werden. Sollte der Markt weiterhin Widerstand leisten, könnte er bei 4.130,5 erneut nach Unterstützung suchen, bevor er auf den geschätzten fairen Wert bei 4.411,0 ansteigt. Gelingt jedoch kein Durchbruch über den Widerstand von 4.130,5, könnte der Kurs weiter nach Schwung suchen, den er bei der Unterstützung von 4.007,0 finden könnte. Sollte der Markt an dieser unteren Unterstützung scheitern, ist ein weiterer Abwärtsschub bis zu den Oktobertiefs von 3.806,5 möglich.
Fundamentalanalyse
Unilever hat gezeigt, was die Basiskonsumgüterindustrie in Zeiten hoher Inflation attraktiver macht, da das Unternehmen von der Weitergabe der höheren Kosten an die Verbraucher profitierte. Der Umsatzanstieg von 9 % ist in hohem Maße auf die Preiserhöhung von 11,3 % bei den Produkten zurückzuführen, mit der die Auswirkungen der geringeren Mengen und höheren Kosten ausgeglichen wurden. Der durch die geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine ausgelöste Inflationsdruck und die anhaltenden Schwierigkeiten in der Lieferkette belasten die Margen von Unilever. Die operative Marge sank um 230 Basispunkte auf 16,1 % und es gibt keine Anzeichen für eine Verlangsamung im kommenden Jahr. Die globalen Bedingungen könnten weiterhin auf die Margen drücken, da die Inflation hoch bleibt. Dennoch verzeichneten alle Segmente des Unternehmens im letzten Quartal und im Geschäftsjahr 2022 ein Wachstum. Das Segment Haushaltspflege verzeichnete ein Umsatzwachstum von 11,8 %, gefolgt von Speiseeis (9 %), Ernährung (8,6 %) und Körperpflege (7,9 %). Diese Umsatzwachstumszahlen scheinen stark zu sein, aber sie waren in der Vergangenheit nicht stark genug, um den Markt von der Fähigkeit des Unternehmens zu überzeugen, Wohlstand für seine Aktionäre zu schaffen. Der Aktienkurs von Unilever hat in den letzten Jahren stagniert. Die nachstehende Grafik zeigt, dass Unilever im Vergleich zu einer allgemeinen Benchmark für die Basiskonsumgüterindustrie im breiteren Sektor stark unterdurchschnittlich abgeschnitten hat. Dies hat bei den Investoren die Frage aufgeworfen, ob diese „sicherere“ Aktie längerfristig sinnvolle Renditen erzielen kann.
Zusammenfassung
Unilever meldete solide Ergebnisse für das Jahr 2022 und bekräftigte seine Fähigkeit, die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zu meistern. Es besteht eine mögliche Einstiegsmöglichkeit bei 4.130,5, wenn ein Ausbruch über den Widerstand erfolgt. Bei einem geschätzten fairen Wert von 4.411,0 besteht jedoch nur ein begrenztes Aufwärtspotenzial für den Aktienkurs, der in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu seinem Sektor eine unterdurchschnittliche Performance gezeigt hat.
Quellen: Koyfin, TradingView, Unilever Plc
