Es werden neue Regeln und steuerliche Vergünstigungen geprüft, die ausländische Unternehmen dazu bewegen sollen, Gewinne in China zu reinvestieren oder ihre Präsenz im Land auszubauen.
Die jüngsten Daten zeigen ein weiterhin fragiles Bild der chinesischen Wirtschaft, insbesondere bei Produktion und Auslandsnachfrage. Gleichzeitig verabschiedet Peking Maßnahmen zur Stärkung des Dienstleistungskonsums und zur Förderung von Auslandsinvestitionen.
Märkte und Kapitalflüsse

Am Aktienmarkt ist eine deutliche Erholung zu beobachten, getragen von Technologiewerten sowie Kapitalzuflüssen aus dem In- und Ausland. Internationale Investmenthäuser richten ihren Blick wieder selektiv auf China, bleiben jedoch vorsichtig. Gründe dafür sind politische Risiken, schwache Auslandsnachfrage und sektorale Ungleichgewichte.
Konjunktursignale
Die neuesten Statistiken deuten auf ein Wachstumsrisiko hin:
- Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze im August lagen unter den Erwartungen.
- Die Inlandsnachfrage kompensiert den Rückgang der Exporte nicht vollständig.
- Exporte wuchsen im August so schwach wie seit Monaten nicht mehr, belastet durch geringere US-Nachfrage und verschärfte Handelsrestriktionen.
Der Handelsüberschuss bleibt hoch, zeigt jedoch eine Abschwächung gegenüber den Sommermonaten.
Preise und Deflationsrisiken
Die Deflationsdynamik hat sich etwas verlangsamt, auch dank Maßnahmen gegen „Preiskämpfe“ in einzelnen Branchen. Trotzdem besteht die Gefahr, dass schwache Auslandsnachfrage den Druck auf die Margen hochhält.
Politische Gegenmaßnahmen
Die Regierung reagiert mit gezielten Programmen:
- Öffnung und Förderung von Tourismus, Kultur, Telekommunikation und privatem Gesundheitswesen
- Einsatz von Zentralfonds und lokalen Anleihen, um Konsum mit höherem Mehrwert zu fördern
- Neue steuerliche Anreize für ausländische Unternehmen, um Kapital im Land zu halten
Investorenstimmung
Nach Jahren der Zurückhaltung nehmen große Fondsmanager und Hedgefonds China wieder ins Visier. Treiber sind:
- Attraktive Bewertungen in Segmenten wie Tech, KI und Halbleiter
- Politische Signale für eine gezielte Öffnung und stärkere Nachfrageförderung
Das Interesse konzentriert sich jedoch auf Innovationssektoren wie KI, Chips und Biotechnologie, wo China bereits eine starke Position hat.
Geldpolitik
Die Zentralbank agiert vorsichtig und vermeidet aggressive Schritte. Sie hält sich Optionen offen, auch im Hinblick auf mögliche Fed-Zinssenkungen. Risiken ergeben sich durch mögliche neue US-Zölle oder technologische Restriktionen, die Exporte und Gewinne in Schlüsselbranchen belasten könnten.
Ausblick
China startet in den Herbst 2025 mit zwei zentralen Herausforderungen:
- Stärkung der Inlandsnachfrage durch Innovation und Dienstleistungen
- Schwäche bei Exporten, besonders in den USA
Der institutionelle Kapitalzufluss ist real, bleibt jedoch selektiv. Entscheidend für die kommenden Monate wird sein, ob die Binnenmaßnahmen greifen und sich das internationale Umfeld stabilisiert. Gelingt dies, könnte sich die Erholung festigen – andernfalls bleiben Volatilität und Korrekturrisiken hoch.
Wichtige Hinweise zu Anlageinformationen und Risiken
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Markus ist Deputy Country Head Germany bei Trive Financial Services Europe Limited. Er betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 16 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.