Die Industrieproduktion der Eurozone ist im September 2025 um 0,2 % gestiegen, nach einem Rückgang von 1,1 % im August. Der Wert bleibt deutlich unter den Prognosen von +0,7 %. Die Zahlen bestätigen eine Industrie, die sich nur langsam erholt und weiter unter strukturellen Belastungen steht.
Moderates Wachstum nach starkem Rückgang

Der leichte Anstieg kompensiert den Rückgang des Vormonats nur teilweise. Das Produktionsniveau bleibt niedrig und zeigt ein Umfeld, das ohne klare Dynamik bleibt.
Unterschiede zwischen den Sektoren
Die Sektoren entwickeln sich unterschiedlich und erzeugen ein uneinheitliches Bild.
| Sektor | Entwicklung | Treiber |
|---|---|---|
| Energie | Anstieg | normalisierte Preise, stabilere Nachfrage |
| Investitionsgüter | Zuwachs | resiliente Unternehmensinvestitionen |
| Zwischenprodukte | Verbesserung | Entspannung der Lieferketten |
| Dauerhafte Konsumgüter | Rückgang | schwache Binnennachfrage |
| Nicht dauerhafte Konsumgüter | Rückgang | vorsichtige Haushalte |
Die Industrie bleibt stark vom Auslandsgeschäft abhängig, da der Konsum innerhalb der Eurozone weiter schwach ist.
Schwache Inlandsnachfrage als Belastungsfaktor

Die Inlandsnachfrage zeigt wenig Erholung. In den USA bleibt die Konsumdynamik höher, was die wirtschaftliche Divergenz zwischen beiden Regionen verstärkt.
Länderentwicklung im Vergleich
Die wichtigsten Volkswirtschaften zeigen ein heterogenes Bild.
| Land | Veränderung September 2025 |
|---|---|
| Italien | +2,8 % |
| Deutschland | +1,9 % |
| Frankreich | +0,8 % |
| Spanien | +0,4 % |
| Niederlande | +0,4 % |
Deutschland und Italien tragen als industrielle Kernländer zum Anstieg bei. Die Erholung bleibt jedoch schwach und liegt weiterhin unter den Vorkrisenwerten.
Strukturelle Herausforderungen
Mehrere Faktoren belasten die industrielle Entwicklung:
- hohe Energiekosten,
- geringere Investitionstätigkeit,
- sinkende Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den USA,
- strukturelle Anpassungen in energieintensiven Branchen.
Diese Elemente bremsen die Erholung und erschweren eine nachhaltige Trendwende.

Jahresentwicklung ohne Dynamik
Die Produktion liegt auf Jahressicht bei +1,2 % und damit unter der Prognose von +2,1 %. Die Erholung bleibt moderat und zeigt ein Umfeld, das zwar anzieht, jedoch ohne Momentum.
Auswirkungen auf den Euro
Der Markt bewertet die Daten als leicht negativ für den Euro. Der Unterschied zur stärkeren US-Konjunktur bleibt spürbar, unterstützt durch robustere Konsumausgaben und Investitionen. Die geldpolitische Haltung der EZB ist weicher als jene der Federal Reserve, was zusätzlichen Druck erzeugt.
Bedeutung für EUR/USD
Das Währungspaar EUR/USD bleibt anfällig für Abwärtsbewegungen, sollte die Eurozone weitere schwache Industriedaten liefern. Die aktuelle Erholung gilt als zu gering, um den Euro gegenüber dem US-Dollar nachhaltig zu stützen.
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Markus ist Deputy Country Head Germany bei Trive Financial Services Europe Limited. Er betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 16 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.