Entscheidung der Bank of England
Am 17. September 2025 ließ die Bank of England (BoE) den Leitzins bei 4 % unverändert. Zudem beschloss das Komitee, den Bestand an britischen Staatsanleihen (Gilts) im kommenden Jahr um 70 Mrd. GBP zu verringern. Damit sinkt das Portfolio auf etwa 488 Mrd. GBP.
Die Entscheidung fiel mit 7 zu 2 Stimmen. Das zeigt, dass die Mehrheit für einen vorsichtigen Kurs in der Geldpolitik ist.

Inflation und Löhne als Risiko
Die Inflation bleibt hoch, liegt aber zuletzt zwischen 3,8 % und 4,1 %. Mittelfristig erwartet die BoE einen Rückgang in Richtung des 2 %-Ziels.
Ein Unsicherheitsfaktor sind die Löhne: Das nominale Wachstum – also die Lohnsteigerung ohne Abzug der Inflation – bleibt kräftig, auch wenn es sich leicht abschwächt. Hohe Löhne können den Preisdruck im Land verstärken.
Anpassung beim Anleiheverkauf
Ursprünglich plante die BoE, jährlich 100 Mrd. GBP an Anleihen abzubauen. Nun wurde dieses Quantitative Tightening (QT) auf 70 Mrd. GBP gesenkt.
Quantitative Tightening bedeutet: Die Notenbank verringert ihren Bestand an Anleihen, um weniger Geld im Umlauf zu haben. Das soll Inflation dämpfen.
Für das erste Quartal kündigte die BoE an, weniger langlaufende Anleihen und dafür mehr Anleihen mit kurzer und mittlerer Laufzeit zu verkaufen. Langlaufende Anleihen reagieren stärker auf Zinsänderungen – ihre Renditen (Zinsen, die Investoren für das Halten der Anleihe verlangen) können stark schwanken.
Reaktion am Markt
Nach dem Beschluss gingen die Renditen britischer Staatsanleihen (Gilts) zurück. Laut Reuters half die Aussicht auf geringere Verkäufe, den Druck auf Preise und Renditen zu mindern.
Da die BoE vor allem kürzere Laufzeiten bedient, bleibt der Markt für lange Anleihen stabiler.
Belastung durch Staatsfinanzen
Die Staatsverschuldung Großbritanniens ist zuletzt deutlich gestiegen. Das erhöht die Risikoprämien (zusätzliche Zinsen, die Investoren für das Halten riskanterer Anleihen verlangen) bei langlaufenden Anleihen.
Mit der Reduzierung des QT entlastet die BoE den Staat kurzfristig bei den Refinanzierungskosten.
Interner Streit über Zinssenkungen
Das Komitee bleibt datenabhängig: Sollte die Inflation wieder steigen oder das Lohnwachstum anziehen, könnte die Politik angepasst werden.
Zwei Mitglieder forderten eine sofortige Zinssenkung um 0,25 %, was zeigt, dass es Diskussionen über das Tempo der Lockerung gibt. Die Mehrheit setzt jedoch auf einen vorsichtigen Kurs.
Auswirkungen auf GBP/USD
Analysten erwarten für GBP/USD eine Handelsspanne zwischen 1,32 und 1,38. Wahrscheinlich bleibt die Bewegung seitwärts.
Unterstützung kommt von den noch hohen britischen Zinsen. Gleichzeitig bremst die Stärke des US-Dollars – getragen von hohen US-Treasury-Renditen (Zinsen auf US-Staatsanleihen) und einer weniger lockeren US-Notenbank (Fed) – mögliche Anstiege.
Wichtige Hinweise zu Anlageinformationen und Risiken
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Markus ist Deputy Country Head Germany bei Trive Financial Services Europe Limited. Er betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 16 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.