Der US-Arbeitsmarktbericht (Non-Farm Payrolls, NFP) für Mai 2023 lieferte eine weitere erheiternde Überraschung: Mit 339.000 neuen Arbeitsplätzen übertraf die Zahl der US-Arbeitskräfte die Schätzung von 195.000 um ein Vielfaches. Da der Arbeitsmarkt weiterhin stark zu sein scheint, muss sich die Federal Reserve (FED) Gedanken darüber machen, wie sie die Inflation auf die angestrebte Zielquote von 2 % senken will. Obwohl der FED-Vorsitzende Jerome Powell eine mögliche Zinspause für die nächste Zinssitzung angedeutet hat, haben die unerwartet guten Arbeitsmarktdaten für Mai die Aufgabe der FED wesentlich komplizierter gemacht und könnten die Argumente für eine weitere Zinserhöhung stärken.
Die Arbeitslosenquote stieg im Mai um 0,3 Prozentpunkte auf 3,7 %, verglichen mit 3,4 % im April, während die Zahl der Arbeitslosen auf 6,1 Mio. Personen anstieg. Der durchschnittliche Stundenlohn in den USA lag bei 4,3 % und entsprach damit den allgemeinen Marktkonsensschätzungen, während er im Vormonat noch bei 4,4 % gelegen hatte. Im Anschluss an die Bekanntgabe der Zahlen machte der US-Dollar-Index seinen früheren Rückgang rasch wieder wett und katapultierte sich in den positiven Bereich, während die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen leicht anzogen und auf 3,65 % stiegen. Trotz der aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Monat Mai rechnet der Markt laut dem CME Ground FedWatch Tool mit einer 70 %-igen Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank ihren aktuellen Leitzins im Juni beibehalten wird.