Wirtschaftliche Stagnation und anhaltende Schwäche in der deutschen Industrie

Die aktuellen Daten aus Deutschland zeigen eine Wirtschaft, die kaum vorankommt. Die Industrie bleibt schwach, die Stimmung in den Unternehmen sinkt und der Dienstleistungssektor verliert an Schwung. Gleichzeitig bleibt die Inflation bei Dienstleistungen ungewöhnlich hoch.

Arbeitsmarkt: Stabil, aber auf hohem Niveau

Die Arbeitslosenquote liegt im November weiterhin bei 6,3 %. Der Wert ist seit 2020 nicht mehr so hoch gewesen. Obwohl er sich nicht weiter erhöht hat, zeigt er, dass der Arbeitsmarkt nur sehr langsam neue Stellen schafft. Das kann mit der Zeit den Lohndruck senken und deutet auf eine verhaltene wirtschaftliche Erholung hin.

Unternehmen verlieren Vertrauen

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Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt auf 88,1. Damit wächst die Unsicherheit in vielen Firmen. Gründe sind die schwache Nachfrage, strukturelle Herausforderungen und stärkere Konkurrenz aus dem Ausland, z.B. aus China. Sinkende Erwartungen führen in der Regel zu weniger Investitionen und geringeren Produktionsplänen.

Zentrale Kennzahlen im Überblick

IndikatorNovember 2025VeränderungEinordnung
Arbeitslosenquote6,3 %stabilHohes Niveau
Ifo-Index88,1Stimmung verschlechtert sich
PMI Composite>50Wachstum verlangsamt
Dienstleistungs-PMI52,4↓ von 53,9Schwächerer Zuwachs
Services-Inflation3,5 %hochPreisdruck bleibt bestehen

Dienstleistungen verlieren Tempo

Der Dienstleistungs-PMI sinkt von 53,9 auf 52,4. Das zeigt, dass es hier zwar noch Wachstum gibt, aber deutlich langsamer als zuvor. Bisher hatte dieser Bereich die Schwäche in der Industrie teilweise abgefangen. Sollten auch die Dienstleistungen an Dynamik verlieren, erhöht sich das Risiko einer breiteren wirtschaftlichen Abkühlung.

Gleichzeitig steigt die Inflation im Dienstleistungssektor auf 3,5 %. Diese Kombination aus geringerer Aktivität und steigenden Preisen kann darauf hindeuten, dass Unternehmen ihre Preissetzungskraft verlieren. Einige Marktbeobachter sehen darin ein mögliches Zeichen für sinkenden Preisdruck. Aussagen über künftige EZB-Entscheidungen lassen sich daraus jedoch nicht ableiten.

Inflation: Stabil, aber mit leicht fallender Tendenz

Die HVPI-Inflation liegt im November bei 2,3 % und damit leicht unter den Erwartungen. Der HVPI ist der Harmonisierte Verbraucherpreisindex. Er misst, wie sich die Preise für Waren und Dienstleistungen verändern und dient der EZB als wichtigste Orientierung für die Inflation.

Der aktuelle Wert liegt noch knapp über dem EZB-Ziel von 2 %, zeigt aber kaum noch Aufwärtsdruck. Die rückläufige Kerninflation verstärkt diesen Eindruck.

Inflationsübersicht

KennzahlWertBedeutung
HVPI gesamt2,3 %stabil
EZB-Ziel2,0 %leicht überschritten
Core-InflationrückläufigPreisdruck nimmt ab
Services-Inflation3,5 %weiterhin hoch

Bedeutung für EUR/USD

Für den Wechselkurs EUR/USD spielt der deutsche Inflationswert allein keine große Rolle. Entscheidend sind die Signale aus der nächsten EZB-Sitzung und die Erwartungen an die Federal Reserve. Solange keine neuen Daten kommen, dürfte sich der Wechselkurs in einer engen Spanne bewegen. Die Märkte warten auf klare Hinweise zur weiteren Zinspolitik in Europa und den USA.

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