In den ersten drei Wochen des Oktober 2025 wurde der Devisenmarkt von zwei gegensätzlichen Kräften bestimmt: von Anzeichen einer Abschwächung der US-Wirtschaft, welche die Renditen der Treasury-Anleihen sinken ließ. Sowie von politischen sowie makroökonomischen Risiken in der Eurozone. Der Dollar reagierte sensibel auf Wirtschaftsdaten und politische Nachrichten, während der EUR/USD zum Barometer für Zinserwartungen und geopolitische Risiken wurde.
Sinkende US-Renditen belasten den Dollar
Die Renditen der US-Treasuries bewegten sich zuletzt nach unten. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe fiel zeitweise unter vier Prozent. Was zur Schwäche des Dollars beitrug. Obwohl der Greenback weiterhin als Reserve- und Fluchtwährung gilt, hat er einen Teil seines früheren Schwungs verloren, der ihn in den Vormonaten gestützt hatte.
Stabilisierung der Inflation in der Eurozone
Die Eurozone trat in den Oktober mit einer Inflation ein, die sich wieder stärker am Ziel der EZB orientiert. Prognosen deuten auf stabile oder leicht rückläufige Werte in den kommenden Quartalen hin. Die jüngsten Aussagen der Notenbank wurden vorsichtig interpretiert. Einige Mitglieder halten kurzfristige Zinssenkungen für weniger wahrscheinlich, doch die Stärke des Euro und steigende Preise im Süden Europas befeuern die Diskussion.
Politische Unsicherheit schwächt das Vertrauen

Im Oktober belasteten auch politische Unsicherheiten und Entwicklungen im globalen Handel die Stimmung. Diese Faktoren machten den Euro anfälliger in Phasen, in denen Anleger Risiko vermeiden. Laut Reuters verlor die Gemeinschaftswährung trotz einiger positiver Indikatoren an Boden, da politische Spannungen und zeitweise ein stärkerer Dollar auf sie drückten.
Besonders aufmerksam verfolgen Marktteilnehmer die Lage in Frankreich. Mehrere Wechsel im Amt des Premierministers und ein schwieriger Haushaltsprozess haben die politische Unsicherheit erhöht. Das Risiko institutioneller Spannungen und möglicher Misstrauensvoten schwächt das Vertrauen von Unternehmen und Haushalten. Diese Unsicherheit gilt als einer der Gründe für die jüngste Zurückhaltung in der französischen Wirtschaft.
Volatilität prägt den EUR/USD
Der EUR/USD zeigte im Oktober eine deutliche intraday-Volatilität, getrieben eher von Nachrichten als von stabilen Fundamentaldaten. Das Währungspaar bewegte sich zwischen 1.1540 auf der Unterseite und 1.1910 auf der Oberseite. Bleiben die US-Daten schwach oder zeigt die laufende Haushaltsdebatte in Washington keine Auswirkungen auf die Wachstumserwartungen, könnte der EUR/USD in Richtung 1.17 bis 1.20 steigen. Eine solche Bewegung würde durch die Normalisierung der Inflation in der Eurozone und sinkende Erwartungen an kurzfristige Zinssenkungen der EZB gestützt.

Sollten hingegen die US-Datenm, etwa CPI oder PCE, stärker ausfallen als erwartet oder sich die politische und wirtschaftliche Lage in den USA verbessern, könnten steigende Renditen den Dollar wieder stützen. In diesem Fall wäre ein Rückgang des EUR/USD unter 1.14 möglich, falls die Märkte erneut mit höheren Leitzinsen der Federal Reserve rechnen.

Wichtige Hinweise zu Anlageinformationen und Risiken
Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung dar. Die vorgestellten Analysen, Techniken und Methoden dienen lediglich zu Informationszwecken und stellen keine individuelle Anlageempfehlung oder ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten dar, sondern spiegeln lediglich die Meinung des Autors wider. Investitionen in Wertpapiere sind mit Risiken verbunden und können zu erheblichen Verlusten des investierten Kapitals führen, zusätzlich zu den Renditen. Wenn das Wertpapier in einer anderen Währung als dem Euro gekauft wird, kann der Investor auch Wechselkursrisiken ausgesetzt sein.
Trive Financial Services Europe Limited ist eine autorisierte Investmentfirma gemäß dem Investment Services Act (Kapitel 370 der Gesetze von Malta) und wird von der Malta Financial Services Authority (MFSA) unter der Autorisierungs-ID „CRES“ reguliert. Die registrierte Adresse lautet Floor 5, The Penthouse, Lifestar, Testaferrata Street, Ta‘ Xbiex, Malta. Die Zweigniederlassung von Trive Financial Services Europe Limited in Deutschland ist bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) unter der Registrierungsnummer 10161621 eingetragen.

Markus ist Deputy Country Head Germany bei Trive Financial Services Europe Limited. Er betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 16 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.