EURUSD im Krisenmodus?

Autor/in: Mfanafuthi Mhlongo, Trive Financial Marktanalyst

Die schwachen Inflationsdaten aus der Eurozone trugen zu den Verlusten des EURUSD bei und brachten das Währungspaar auf den Weg zu einer fünften Verlustwoche in Folge. Die Inflation in der Eurozone verlangsamte sich im Juli 2023 auf 5,3 %, den niedrigsten Stand seit Januar 2022, was den Erwartungen entsprach. Dies war vor allem auf einen Rückgang der Energiepreise zurückzuführen, die Kerninflation blieb mit 5,5 % jedoch hoch. Der Inflationsbericht weckte die Erwartung, dass der Druck auf die Europäische Zentralbank, die Zinsen weiter anzuheben, nachlassen würde, was den EUR im Laufe des Handelstages belastete.

Die Paarung ist in dieser Woche um mehr als 0,8 % gefallen, da die Investoren die Sorgen um die chinesische Wirtschaft gegen die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve (Fed) abwägen, nachdem das Sitzungsprotokoll der Fed Anfang der Woche noch restriktiver ausgefallen war. Der EUR könnte weiter unter Druck geraten, wenn sich die chinesische Wirtschaft weiter abschwächt, da dies das globale Wachstum belasten und den USD als sicheren Hafen stärken könnte.

Technische Analyse

Auf dem Vier-Stunden-Chart wird EURUSD derzeit um 1,08639 gehandelt und befindet sich in einem rückläufigen Keil-Handelsmuster. Der rückläufige Volumenindikator zeigt einen Rückgang der Marktaktivität an, was auf eine Konsolidierungsphase hindeuten könnte. Der Relative Strength Index (RSI) zeigt ein höheres Hoch unterhalb des RSI-basierten gleitenden Durchschnitts (MA), was trotz des vorherrschenden Abwärtstrends auf potenziellen Aufwärtsdruck hindeutet.

Aktuell notiert der Kurs unter dem 50-Perioden gleitenden Durchschnitt (EMA) und dem täglichen Pivot-Punkt, was die rückläufige Stimmung unterstreicht. Sollte die Paarung ihren Abwärtstrend fortsetzen, liegt die erste Unterstützung bei 1,08462, gefolgt von 1,08160.

Alternativ könnte eine anhaltende Aufwärtsbewegung, die den Tages-Pivot und das Keil-Muster durchbricht, auf einen bedeutenden Widerstand bei 1,09252 stoßen, der durch den EMA 50 verstärkt wird. Ein nachhaltiger Anstieg darüber könnte zu weiteren Kursgewinnen bis 1,09619 führen.

Zusammenfassung

Die Paarung stand in diesem Monat unter Abwärtsdruck, obwohl die technischen Indikatoren auf kürzere Sicht leicht zinsbullisch sind. Der Kurs befindet sich jedoch immer noch unter den wichtigsten Widerstandsniveaus, so dass ein Ausbruch nicht garantiert ist.

Sollten die Bären kurzfristig die Oberhand gewinnen, könnte die Unterstützung bei 1,08462 kurzfristig ins Spiel kommen. Das Potenzial für einen Ausbruch nach oben bleibt jedoch bestehen, sollte die Abwärtsdynamik der Bären weiter an Tempo und Volumen verlieren.

Quellen: Trading Economics, TradingView, Reuters, EUROSTAT