EURUSD reagiert auf US NFP-Bericht

von Mfanafuthi Mhlongo, Marktanalyst bei Trive Financial

EURUSD bewegt sich in turbulenten und unsicheren Gewässern, da neuesten Ereignisse ein Tauziehen ausgelöst haben, welches die Trader in Atem hält.

Gemischte Signale aus der Eurozone haben die Aussichten für den EUR getrübt. Die enttäuschenden Einzelhandelsumsätze in Deutschland und der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosenquote stehen im Gegensatz zu den zuletzt stabilen Inflationsdaten in der Eurozone. Die aggressiven Mitglieder der Europäischen Zentralbank (EZB) erkennen nun, dass sich das Wirtschaftswachstum verlangsamt und der Zinserhöhungszyklus zu Ende gehen könnte.

Jenseits des Atlantiks ist die sechswöchige Gewinnserie des USD in Gefahr. Sinkende Treasury-Renditen und schwache Konjunkturindikatoren haben den USD geschwächt. Die vorsichtigen Töne der Zentralbanken in den USA und der Eurozone haben den USD jedoch über Wasser gehalten, obwohl die Wetten auf eine Zinserhöhung der Federal Reserve (Fed) im September zurückgegangen sind.

Alle Augen richten sich nun auf den bevorstehenden US-Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft. Ein Misserfolg könnte den USD auf Talfahrt schicken, während starke Arbeitsmarktdaten die EURUSD-Paarung unter Abwärtsdruck setzen könnten.

Technische Analyse

Auf dem Vier Stunden-Chart von EURUSD liegt der aktuelle Kurs bei 1,08476 unterhalb des 50-EMA (blaue Linie), 100-EMA (rote Linie) und 200-EMA (orange Linie), was auf ein kurzfristig rückläufiges Momentum hindeutet. Die Position des 50-EMA unter dem längerfristigen 100-EMA und 200-EMA verstärkt diesen Abwärtstrend, insbesondere angesichts des „Death Cross“-Musters.

Der Relative Strength Index (RSI) liegt mit 46,97 knapp unter dem neutralen Wert von 50, was auf ein moderates Abwärtsmomentum hindeutet. Der RSI-basierte gleitende Durchschnitt (MA) bei 55,50 deutet jedoch auf ein gewisses zinsbullisches Momentum hin.

Kurzfristige Trading-Gelegenheiten könnten sich ergeben, wenn der Kurs den 50-EMA durchbricht und den anfänglichen Widerstand bei 1,08752 anvisiert. Ein erfolgreicher Durchbruch könnte zu weiteren Gewinnen bei 1,09342 und 1,10045 führen.

Sollte der Abwärtsdruck anhalten, könnten Trader Positionen um den Unterstützungswert von 1,07834 in Betracht ziehen, mit der Möglichkeit eines weiteren Rückgangs in Richtung 1,07335.

Zusammenfassung

Die EURUSD-Paarung steht vor der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten unter Abwärtsdruck und die Bullen könnten sich von dem Bericht kurzfristige Erleichterung erhoffen.

Sollten die Zahlen schwächer als erwartet ausfallen, dürften die wichtigen Ziele bei 1,08752, 1,09342 und 1,10045 ins Spiel kommen, während bei einem positiven Ergebnis die Unterstützungsniveaus bei 1,07834 und 1,07335 kurzfristig in Reichweite bleiben.

Quellen: TradingView, EUROSTAT, Reuters, Trading Economics, CNBC