Autor/in: Mfanafuthi Mhlongo, Trive Financial Marktanalyst
EURUSD steigt, da der USD im Vorfeld der Veröffentlichung des PCE-Preisindexes, dem bevorzugten Inflationsmaß der Federal Reserve, nachgibt, aber weiterhin auf dem Weg zu seinem größten Wochenverlust seit Anfang Mai ist. Der EUR erholte sich, aber die Unsicherheit bleibt, da die Investoren über den Straffungszyklus der Europäischen Zentralbank spekulieren. Die letzte Zinserhöhung war die neunte in Folge, doch Andeutungen von Präsidentin Lagarde über eine mögliche Zinspause im September sorgten für Volatilität am Devisenmarkt.
Unterdessen zeigten die europäischen BIP- und CPI-Daten gemischte Signale, wobei Spanien und Frankreich ein anhaltendes Wachstum verzeichneten, während die deutsche Wirtschaft stagnierte. Mit einer Verlangsamung in Deutschland und Frankreich und einem unerwarteten Anstieg in Spanien spielten auch die Inflationsraten eine Rolle. Nachdem die Federal Reserve die Zinsen angehoben und eine „weiche Landung“ angekündigt hat, bleibt die EURUSD-Paarung volatil, wobei die Marke von 1,1000 ein wichtiger Test für weitere Bewegungen ist. Der EUR wird derzeit bei 1,1003 gehandelt, was einem Tagesgewinn von 0,2 % entspricht. Auf Wochensicht zeichnet sich ein Minus von rund 1,5 % ab.
Ein Blick auf den USD -Index (DXY):
Das Vier-Stunden-Chart zeigt, dass der US-Dollar im Vorfeld der heute anstehenden PCE-Daten unter starkem Abwärtsdruck stehen könnte, nachdem die Erholung des USD im Handelsverlauf am 61,80 %-Fibonacci-Retracement scheiterte.
Der anhaltende Rückgang des USD könnte die EURUSD-Paarung weiter nach oben treiben, wobei der Index zuverlässige Unterstützung bei der 50-EMA (blaue Linie) und dem 38,20%-Fibonacci-Retracement-Level finden sollte.
Technische Analyse
Auf dem untenstehenden Vier-Stunden-Chart ist zu erkennen, dass die Paarung derzeit bei 1,10071 gehandelt wird und sich gegenüber dem schwächeren USD als widerstandsfähig erweist, während sie versucht, über das 61,80 % Fibonacci-Retracement-Level auszubrechen. Der Preis liegt jedoch unter dem 50-EMA (blaue Linie), was darauf hindeuten könnte, dass das rückläufige Momentum für dieses Paar noch anhält.
Im zinsbullischen Fall könnten sich Handelsgelegenheiten in Richtung des Widerstandsniveaus von 1,10688 ergeben. Sollten die PCE-Daten dem Kurs helfen, dass 61,80 % Fibonacci Retracement Level zu durchbrechen, könnte das nächste Ziel bei 1,11717 liegen. Die Eroberung dieser Niveaus könnte den Weg für weitere zinsbullische Bewegungen ebnen, wobei das Hauptwiderstandsniveau bei 1,12758 (grüne Linie) für die Bullen von Interesse sein dürfte.
Sollten die PCE-Daten besser als erwartet ausfallen, könnte der EURUSD Unterstützung bei 1,09056 finden, wo eine unmittelbare Unterstützung zu erwarten ist. Ein Durchbruch unter dieses Niveau würde jedoch dazu führen, dass das Unterstützungsniveau von 1,08347, ein Bruchteil des wichtigen Unterstützungsniveaus von 1,06675 (rote Linie), als Schutz vor einem signifikanten Rückgang verbleibt.
Zusammenfassung
Der Dollar schwächt sich im Vorfeld der später anstehenden PCE-Daten ab, da der Markt auf einen Bericht hofft, der ein Nachlassen des Inflationsdrucks signalisiert, was den Dollar belasten und den Weg für die nächsten Bewegungen in Richtung 1,10688 und 1,11717 ebnen würde.
Auf der anderen Seite könnte ein positiver Inflationsbericht den USD in den grünen Bereich befördern, so dass die Unterstützung bei 1,09056 kurzfristig in Reichweite der Bären bleiben könnte.
Quellen: TradingView, Reuters, Trading Economics