Viele Trader kennen das Problem: Sie werden ausgestoppt, obwohl der Kurs das gesetzte Stop-Loss-Niveau nicht erreicht hat.
Diese Situation kann frustrierend sein und führt oft zu der Annahme, dass der Broker oder das System absichtlich gegen den Trader arbeitet. Wir erklären wie es dazu kommt und beantworten die Frage: Warum ausgestoppt?
Das Dilemma der Stop-Loss-Orders
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Short-Position auf den deutschen Leitindex eröffnet und Ihren Stop-Loss oberhalb eines letzten Hochs gesetzt.
Der Kurs steigt kurz an, berührt aber nicht Ihr Stop-Loss-Niveau und fällt dann plötzlich stark. Es ist ärgerlich, dass Sie ausgestoppt wurden, obwohl Ihr Stop-Loss nicht erreicht wurde.
In solchen Fällen kommt oft die Frage auf, ob der Broker etwas falsch gemacht hat oder ob man vielleicht „abgefischt“ wurde.
Die Wahrheit ist, dass es in den meisten Fällen nicht am Broker liegt. Vielmehr ist die Erklärung für diese Situation viel einfacher und hat mit dem Konzept des Spreads zu tun.
Was ist der Spread?
Der Spread ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis (Ask) und dem Verkaufspreis (Bid) eines Handelsinstruments. Der Chart in der Handelsplattform, z.B. im MetaTrader zeigt nur den Bid Preis. Die Schließung des Trades wird zu dem Preis durchgeführt, der durch den Spread bestimmt wird.
Eine long Position wird zum Ask eröffnet und zum Bid geschlossen. Bei einer short Positon wird zum Bid Kurs eröffnet und zum Ask kurs geschlossen.
Wie der Spread die Stop-Loss-Orders beeinflusst
Wenn der Kurs steigt und die Ask-Linie Ihr Stop-Loss-Niveau erreicht, wird Ihre Position geschlossen (bei einer Short Position). Das bedeutet, dass die Stop-Loss-Order tatsächlich ausgelöst wird, auch wenn Sie den Eindruck haben, dass der Kurs Ihr gesetztes Stop-Loss-Niveau nicht berührt hat.
Um dies zu veranschaulichen, können Sie die Ask-Linie in Ihrem Chart aktivieren. Dies wird Ihnen helfen zu sehen, wo der tatsächliche Preis liegt, zu dem Ihre Position geschlossen wird.
Strategien zur Vermeidung von unerwarteten Stop-Loss-Auslösungen
Um zu verhindern, dass Ihre Stop-Loss-Orders unnötig ausgelöst werden, ist es wichtig, den Spread bei der Platzierung der Stop-Loss-Orders zu berücksichtigen.
Hier sind einige Tipps, wie Sie dies erreichen können:
- Berücksichtigen Sie den Spread: Setzen Sie Ihren Stop-Loss etwas über dem sichtbaren Hoch, um den Spread zu kompensieren. Wenn Ihr Stop-Loss beispielsweise bei 10.000 Punkten liegt, sollten Sie ihn eventuell bei 10.010 Punkten setzen, um den Spread zu berücksichtigen.
- Verwenden Sie eine größere Distanz: Wenn Sie wissen, dass der Spread in Ihrer Handelsstrategie signifikant ist, können Sie Ihre Stop-Loss-Orders weiter vom aktuellen Marktpreis setzen.
- Überwachen Sie den Markt: Achten Sie auf die Marktbedingungen und die Volatilität. In volatilen Märkten kann der Spread breiter werden, was bedeutet, dass Sie Ihre Stop-Loss-Orders entsprechend anpassen müssen.
Fazit: Warum ausgestoppt?
Das Auslösen von Stop-Loss-Orders, obwohl der Kurs diese nicht erreicht hat, ist oft das Resultat des Spreads und nicht das Versagen des Brokers.
Indem Sie den Spread bei der Platzierung Ihrer Stop-Loss-Orders berücksichtigen, können Sie das Risiko unerwarteter Auslösungen erheblich reduzieren. Das Verständnis der Dynamik zwischen Bid- und Ask-Kursen ist entscheidend, um erfolgreiche Handelsentscheidungen zu treffen und Ihr Risiko im Trading zu optimieren.
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Markus ist aktuell bei Trive Financial Services für das europäische Partnergeschäft zuständig und betreut zusätzlich einen deutschsprachigen Finanzblog, auf dem er praxisnahe Tipps und spannende Einblicke aus seiner beruflichen Laufbahn teilt. Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Finanz- und Brokerage-Branche hat er seine Leidenschaft für das Trading während seines BWL-Studiums in Frankfurt entdeckt. Durch öffentliche Auftritte bei DAF und N24 sowie Beiträge in führenden Printmedien wie FAZ, Handelsblatt und Manager Magazin strebt er danach, das komplexe Thema Trading für ein breites Publikum greifbar und verständlich zu gestalten.