Die Eurozone im Fokus

von Tiaan van Aswegen, Marktanalyst bei Trive Financial

Die EURUSD-Paarung startete mit Schwung in die neue Woche, angetrieben von robusten BIP-Daten aus Deutschland, die dem EUR Auftrieb gaben. Erst in der vergangenen Woche hatte die Europäische Zentralbank (EZB) im Einklang mit der vorherrschenden Marktstimmung eine vorübergehende Aussetzung ihres Zinserhöhungskurses angekündigt. Die BIP-Daten aus der größten Volkswirtschaft der Eurozone weckten den Optimismus, dass die sich abzeichnenden wirtschaftlichen Herausforderungen weniger beängstigend sein könnten als zunächst befürchtet.

Beeindruckend ist, dass die Zahlen im Quartalsvergleich einen bescheidenen Rückgang von 0,1 % ausweisen, weit entfernt von den prognostizierten 0,3 %. Auch die Jahreszahlen zeigen einen Rückgang von nur 0,3 % und widersprechen damit den Markterwartungen von 0,7 %. Dies ist jedoch nur der Auftakt zu einer ereignisreichen Woche. Mit der anstehenden Zinsentscheidung der Federal Reserve, wichtigen Inflationsdaten aus der Eurozone und dem mit Spannung erwarteten NFP-Bericht aus den USA ist der Horizont für dieses Währungspaar lang und spannend.

Technische Analyse

Auf dem Vier-Stunden-Chart hat der Preis nach einer starken Abwärtsbewegung kürzlich seinen Tiefststand bei der Unterstützung von 1,0527 USD erreicht. Das Überwinden des 50-SMA (blaue Linie) unter den 25-SMA (grüne Linie) könnte auf ein rückläufiges Momentum hindeuten. Auf die Bildung eines zinsbullischen Pinbars am frühen Montag folgte jedoch eine starke grüne Kerze bei der Veröffentlichung der BIP-Statistiken. Während die Bullen versuchen, das Kommando zu übernehmen, bedroht der 50-SMA die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends.

Sollte der Preis den 50-SMA nachhaltig durchbrechen, könnte das Währungspaar bis zum Widerstand bei 1,0597 USD steigen, wo eine weitere Aufwärtsbewegung auf den 50 %-Fibonacci-Retracement-Widerstand bei 1,0608 USD treffen könnte. Das goldene 61,8%-Fibonacci-Ratio ist dann in Reichweite, könnte aber in den kommenden Sitzungen eine weitere Hürde für die Käufer bei 1,0628 USD darstellen.

Sollte der Preis am Montag unter dem 50 SMA bleiben, könnte die anfängliche Kaufdynamik nachlassen, da die Verkäufer die Kontrolle übernehmen und den Preis auf 1,0562 USD drücken könnten. In Erwartung weiterer Datenveröffentlichungen könnte es dann zu einer Konsolidierung kommen, wobei die Unterstützung bei 1,0527 USD den Abwärtstrend begrenzen könnte.

Zusammenfassung

Nachdem die starken deutschen BIP-Zahlen den EURUSD zunächst nach oben getrieben hatten, wurde das Momentum durch den Widerstand am 50-SMA unterbrochen. Während ein Rückgang in Richtung 1,0562 USD zu erwarten ist, könnten die Handelsvolumina im Vorfeld wichtiger Wirtschaftsdaten aus den USA und der Eurozone in dieser Woche geringer ausfallen, da eine ereignisreiche Woche bevorsteht.

Quellen: Koyfin, Tradingview, Reuters