Chinas schwache Wirtschaftsdaten belasten WTI

Der WTI (NYMEX: CL) verlor seit Wochenbeginn 5,85 %, da Trader nach der Veröffentlichung schwacher chinesischer Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitungs- und Dienstleistungsgewerbe sofort Verkäufe tätigten. Die wirtschaftliche Erholung Chinas nach der Wirtschaftskrise scheint sich zu verlangsamen, was Befürchtungen weckt, dass die Rohölnachfrage gedämpft werden könnte, zumal China der größte Rohölimporteur ist.

Ein weiterer Belastungsfaktor für die WTI-Crude-Oil-Futures war der starke Anstieg der vom American Petroleum Institute (API) gemessenen Rohölbestände. Die Bestände stiegen auf 5.202 Mio. Barrel Öl, während der Konsens einen Rückgang um 1.22 Mio. Barrel erwartet hatte. Der Anstieg der Rohöllagerbestände im Wochenvergleich stützt die These einer schwächeren Nachfrage und lässt die WTI-Crude-Oil-Futures mit Abwärtspotenzial tendieren.

Nach der Veröffentlichung wichtiger chinesischer Daten aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor werden Trader ihren Blick auf die USA richten, wo wichtige Daten aus dem Industriesektor und dem Arbeitsmarkt veröffentlicht werden, darunter PMIs und Non-Farm Payrolls. Sollte die US-Wirtschaft Schwäche zeigen, könnten weitere Zinserhöhungen eingepreist werden, was den WTI Aufwärtspotenzial verleihen würde.

Technische Analyse

Der Kurs des WTI-Crude-Oil-Futures hat sich unterhalb seines gleitenden 100-Tage-Durchschnitts stabilisiert und damit die Abwärtstrendformation verlängert. Unterstützung und Widerstand wurden bei 63,65 USD und 74,02 USD pro Barrel gefunden. Nach der Zurückweisung des Widerstands und dem Durchbruch unter das aufsteigende Dreiecksmuster bei hohem Volumen geriet der Preis unter Abwärtsdruck und fiel in Richtung der Unterstützung.

Sollten die Bären ihre Verkäufe aufgrund der im Wochenvergleich schwächeren Nachfrage fortsetzen, könnte die Unterstützung bei 63,65 USD pro Barrel zum Tragen kommen, sofern sich die rückläufigen Volumina bestätigen. Sollten sich die rückläufigen Volumina jedoch abschwächen, könnte es zu einer Trendwende kommen und bullische Trader könnten die Marke von 74,02 USD pro Barrel als interessantes Ziel ins Auge fassen.

Zusammenfassung

Der saudi-arabische Energieminister warnte kürzlich die Ölhändler, dass sie Schaden nehmen könnten, wenn sie blindlings Shortpositionen eingehen und deutete damit an, dass es zu weiteren Produktionskürzungen durch die OPEC+ kommen könnte. Die Trader werden den OPEC-Monatsbericht am 4. Juni genau beobachten, um festzustellen, ob es zu einer Produktionskürzung kommen wird. Sollte dies der Fall sein, könnten die WTI-Crude-Oil-Futures oberhalb der Marke von 63,65 USD pro Barrel Unterstützung finden.

Quellen: American Petroleum Institute (API), Reuters, TradingView