ETF: SPY vor Fed’s Hawkischem Pausen-Crash

von Alexa Smith, Marktanalystin bei Trive Financial

Der SPDR S&P 500 ETF (NYSE Arca: SPY) verzeichnete am Mittwoch einen Kursrückgang, nachdem die Federal Reserve (Fed) entschieden hatte, die Zinssätze bei 5,5 % zu belassen und gleichzeitig eine zuversichtlichere geldpolitische Haltung hinsichtlich der Aussicht auf weitere Zinserhöhungen einzunehmen. Dieser Ansatz, der von offizieller Seite zunehmend befürwortet wird, dürfte die Inflation eindämmen, ohne wirtschaftliche Turbulenzen oder erhebliche Arbeitsplatzverluste auszulösen.

Die aktualisierten vierteljährlichen Projektionen zeigen, dass der Tagesgeldsatz der Fed in diesem Jahr wahrscheinlich eine Spanne von 5,50 % bis 5,75 % erreichen wird, wobei Zinssenkungen erst im Juni 2024 erwartet werden, also später als bisher angekündigt. Der Vorsitzende der Fed, Jerome Powell, beschrieb die derzeitige Lage der US-Wirtschaft als „solide“, mit einem anhaltend „starken“ Beschäftigungswachstum, das es der Fed wahrscheinlich ermöglichen werde, den Druck auf die finanziellen Bedingungen bis 2025 aufrechtzuerhalten, ohne negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt zu haben.

Powell wies jedoch darauf hin, dass die Fed bei künftigen geldpolitischen Maßnahmen vorsichtig vorgehen werde, und betonte, dass die Zentralbank noch nicht das angemessene Zinsniveau festgelegt habe, das erforderlich sei, um die Inflation wieder auf ihr Ziel von 2 % zu bringen. Obwohl einige Indikatoren immer noch eine Inflationsrate von mehr als dem Doppelten des von der Fed angestrebten Niveaus anzeigen, stellte Powell eine Verlangsamung in Schlüsselbereichen der Wirtschaft fest.

Die Besorgnis über die Wirtschaft spiegelte sich in einem deutlichen Anstieg der Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen wider, die auf den höchsten Stand seit 2006 stiegen, da die Befürchtungen über die Auswirkungen höherer Zinssätze zunahmen. Darüber hinaus verzeichnete der Technologiesektor (siehe Abbildung oben) erhebliche Verluste, da befürchtet wurde, dass weitere Zinserhöhungen das Wachstum der Technologiewerte beeinträchtigen könnten.

Technische Analyse

Auf dem 1D-Chart ist ein aufsteigendes Kanalmuster zu erkennen, wobei die Unterstützung bei 348,89 USD den SPDR S&P 500 ETF in einem stabilen Aufwärtstrend hält. Bei 459,21 USD, der oberen Begrenzung des Kanals, hat sich ein Widerstand gebildet, der im Falle einer Umkehr einen interessanten Punkt darstellen könnte. Der ETF könnte jedoch aufgrund von Nachfragebeschränkungen zurückfallen.

Da der ETF nach der geldpolitischen Pause der Fed etwas schwächer tendierte, könnte eine Bewegung unter die 100-Tage-Durchschnittslinie bei 436,48 USD den Preis in Richtung der 23,60 %-Fibonacci-Retracement-Unterstützung bei 433,18 USD drücken. Sollte die 433,18 USD-Unterstützung durchbrochen werden, könnte dies einen Abwärtstrend einleiten und den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten bedeuten. Ein Durchbruch der Unterstützung bei 433,18 USD könnte den Preis jedoch in Richtung der unteren Begrenzung der Handelsspanne treiben und einen breiteren Aufwärtstrend auslösen.

Zusammenfassung

Der SPDR S&P 500 ETF fiel aufgrund der „hawkishen“ Zinspause der Fed, die die Sorgen über die Auswirkungen einer Zinserhöhung auf die Nachfrage verstärkte. Der ETF wird in der Nähe des 100-Tage-Durchschnitts gehandelt, der eine Barriere auf dem Weg zur Unterstützung bei 433,18 USD darstellen könnte, falls die Abwärtsdynamik anhält. Eine robuste US-Wirtschaft könnte jedoch dafür sorgen, dass die Unterstützung bei 433,18 USD erneut hält und den ETF in Richtung der oberen Begrenzung des Kanals unterstützt.

Quellen: TradingView, CNN, Reuters, Koyfin