Das GBP wurde in letzter Zeit von der Annahme weiterer Zinserhöhungen durch die Bank of England gestützt, da die Inflation mit 8,7 % immer noch deutlich über der Zielmarke von 2 % liegt. Auf der anderen Seite ist die Europäische Zentralbank bestrebt, die Inflation auf 2 % zu senken, wobei die letzten provisorischen Ergebnisse auf einen Wert von 6,1 % hindeuten.
Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone fielen im Jahresvergleich zwar negativ, aber besser als erwartet aus, was dem EUR in dieser Woche Auftrieb gab. Im Gegensatz dazu lagen die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien deutlich unter den Erwartungen, was dem GBP einen Abwärtstrend bescherte. Trader reagierten positiv auf die Fundamentaldaten und ließen den EURGBP im frühen Morgenhandel um 0,13 % steigen.
Technische Analyse
Die EURGBP-Paarung wurde in einen Abwärtstrend gedrängt, wobei der Kurs innerhalb eines absteigenden Kanalmusters gehandelt wird und unter den gleitenden 100-Tage-Durchschnitt gefallen ist. Unterstützung und Widerstand liegen bei 0,85750 bzw. 0,88338.
Der Ausbruch unter das fallende Kanalmuster führte zu einem freien Fall des Preises, bevor er beim Unterstützungsniveau von 0,85750 aufgefangen wurde. Derzeit ist eine Ablehnung im Gange, da das Unterstützungsniveau eine wichtige Nachfragezone darstellt. Wenn die zinsbullischen Volumina in den Markt strömen, könnte der Preis nach Norden getrieben werden, wobei das 61,80 % Fibonacci Retracement Golden Ratio der wahrscheinlichste Punkt für einen Aufwärtstrend ist.
Sollte das Volumen der Bullen jedoch abnehmen, könnte dies auf einen schwachen Bullenmarkt hindeuten und eine Umkehr wäre wahrscheinlich. Sollten die Bären in den Markt zurückkehren, könnte das Niveau von 0,85750 eine kurzfristige Handelsmöglichkeit darstellen.
Zusammenfassung
Sowohl Großbritannien als auch die Eurozone haben noch einen langen Weg vor sich, um die Inflation auf ihr gemeinsames Ziel von 2 % zu bringen. Dennoch hat sich das EURGBP-Paar aufgrund der Erwartung, dass die Bank of England mehr zu tun haben wird als die Europäische Zentralbank, nach unten bewegt. Die Marke von 0,85750 könnte erreicht werden, wenn die Bank of England kurz- bis mittelfristig mehr Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation vornimmt als die Europäische Zentralbank.
Quellen: Reuters, TradingView
