von Nkosilathi Dube, Trive Finanzmarktanalyst
Die bislang beispiellose Stärke des EUR gegenüber dem USD kam zum Stillstand, als sich das Währungspaar EURUSD im Vorfeld der Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten Inflationsdaten für die Eurozone konsolidierte.
Die Inflation schwächte sich im Juni wie erwartet von 6,1 % im Vormonat auf 5,5 % ab, was jedoch nicht zu einer Verlangsamung der Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank führen dürfte, da diese Monat für Monat ihre Absicht wiederholt hat, auf die hohe Inflation zu reagieren und sie in die Nähe ihres Ziels von 2 % zu bringen.
Nach den Inflationsdaten für die Eurozone ist der Wirtschaftskalender in der kommenden Woche relativ ruhig. Die verbleibenden Schlüsselereignisse werden die US-Arbeitsmarkt- und Immobilienmarktdaten sein, anhand derer Trader abschätzen werden, ob die wichtigsten Inflationsfaktoren zu weiteren Zinserhöhungen über die erwartete Anhebung im Juli hinaus führen werden.
Technische Analyse
Der steile Aufwärtstrend der EURUSD-Paarung, der durch die Aufwärtsbewegung des Paares vom 100-Tage gleitenden Durchschnitt gekennzeichnet war, ist zum Stillstand gekommen. Das Paar konsolidiert seitwärts in einem Rechteckmuster, während Trader an der Seitenlinie auf wichtige Wirtschaftsdaten warten.
Ein Ausbruch mit hohem Volumen auf einer der beiden Seiten des Konsolidierungsmusters könnte eine ausgedehnte Bewegung in Richtung des Ausbruchs auslösen, da Bären und Bullen aus dem Gleichgewicht geraten und eine der beiden Seiten die Kontrolle über die Richtung des Paares übernehmen könnte. Sollte das Paar mit Überzeugung nach oben ausbrechen, könnte das 50 %-Fibonacci-Extension-Level bei 1,12857 ins Spiel kommen. Im Gegensatz dazu könnte ein Ausbruch nach unten das Paar weiteren Abwärtsmöglichkeiten aussetzen, was die Marke von 1,11366 zu einem wahrscheinlichen Punkt des Interesses machen würde.
Zusammenfassung
Der Markt hat eine Wahrscheinlichkeit von 97,3 % für eine Zinserhöhung der Federal Reserve um 25 Basispunkte eingepreist, während von der Europäischen Zentralbank im Laufe des Monats eine ähnliche Entscheidung erwartet wird. Da die Inflation in der Eurozone im Vergleich zu den USA immer noch über der Zielmarke von 2 % liegt, könnte die Suche des Marktes nach höheren Renditen den EUR mittel- bis langfristig stützen.
Quellen: CME, Reuters, TradingView