von Tiaan van Aswegen, Trive Financial Marktanalyst
Nach der jüngsten Entscheidung der Federal Reserve, die aktuellen Zinssätze beizubehalten, wurde die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls, das einen potenziellen Einblick in die künftige Entwicklung der Zinssätze bietet, mit Spannung erwartet und aufmerksam verfolgt. Während die weit verbreiteten Erwartungen auf eine bevorstehende Zinspause in der Dezembersitzung hindeuten, enthüllte das veröffentlichte Protokoll die anhaltenden Bedenken der FOMC-Mitglieder hinsichtlich der anhaltenden oder potenziellen Eskalation der Inflation. Dies eröffnet die Möglichkeit, gegebenenfalls weitere restriktive Maßnahmen zu ergreifen.
Der Ausschuss ist jedoch nach wie vor der Ansicht, dass weitere Zinserhöhungen nur dann notwendig wären, wenn die derzeitigen Fortschritte bei der Annäherung der Inflation an das Ziel zum Stillstand kämen. Der Ausschuss, der ein heikles Gleichgewicht anstrebt, ist sich der Risiken bewusst, die sowohl mit übermäßigen Maßnahmen als auch mit dem Verzicht auf zusätzliche Beschränkungen verbunden sind. Künftige Entscheidungen werden sorgfältig abgewogen, wobei die eingehenden Informationen und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft sowie die Risikobewertungen berücksichtigt werden.
Trotz des vorherrschenden Vertrauens in eine Zinspause im Dezember, das sich laut dem CME FedWatch Tool in einer impliziten Wahrscheinlichkeit von 95 % widerspiegelt, enthielt das Sitzungsprotokoll keinen Hinweis darauf, dass Zinssenkungen auch nur in Erwägung gezogen würden. Dies deutet darauf hin, dass der FOMC einen solchen Schritt derzeit nicht in Erwägung zieht. Die vorherrschende Meinung ist, dass die Zinssätze so lange restriktiv bleiben werden, bis die eingehenden Daten eine Rückkehr zum Inflationsziel von 2 % überzeugend belegen. Laut dem CME FedWatch Tool liegt die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinssenkung im März des nächsten Jahres bei 28 %, wobei der Mai mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 % der wahrscheinlichere Zeitpunkt ist.
Der Markt reagierte mit einer teilweisen Erholung der Verluste des US-Dollars, wobei ein vorsichtiger Ausblick vorherrscht, da die Anleger auf zusätzliche Daten warten, die den weiteren Verlauf der Zinssätze bestätigen.
Quelle: FederalReserve.gov
