US-Aktien halten sich gut

von Tiaan van Aswegen, Marktanalyst bei Trive Financial

Während der Markt auf die Haltung der Federal Reserve zu den zukünftigen Zinssätzen wartete, gab der US-Verbraucherpreisindex (CPI) gemischte Signale. Dies führte dazu, dass der SPDR S&P-500 ETF (NYSE Arca: SPY) am Mittwoch einen volatilen Handelstag relativ flach beendete. Während die Gesamtpreise stärker stiegen als erwartet, beruhigten die Kerninflationszahlen den Markt etwas, und die US-Aktien suchten nach einer Orientierung für die neuen Informationen.

Im Jahresvergleich stieg die Inflation von 3,2 % auf 3,7 %, während der Konsens bei 3,6 % lag. Die Kerninflation ging jedoch erfreulicherweise von 4,7 % auf 4,3 % zurück, was den Erwartungen entsprach und die Erwartung einer Zinspause bei der September-Sitzung der Federal Reserve verstärkte. Für November hat die Kerninflation die Erwartungen nur geringfügig verändert, wobei das CME FedWatch Tool nun eine Wahrscheinlichkeit von 56,8 %, für eine weitere Zinspause prognostiziert, während sie vor einer Woche noch bei 53,1 % lag. 

Der Leitzins von 5,25 % bis 5,5 % befindet sich derzeit auf dem höchsten Stand seit 22 Jahren, da die politischen Entscheidungsträger gegen die hartnäckige Inflation im Gefolge der Covid-19-Krise kämpfen. Infolgedessen hat der USD auf Kosten des Aktienmarktes enorm an Wert gewonnen. Die nachstehende Grafik zeigt die Aufwertung des USD gegenüber einem Handelskorb der wichtigsten Gegenwährungen in den letzten drei Monaten und lässt einen klaren Aufwärtstrend erkennen. 

Quelle: Trive – Koyfin, Tiaan van Aswegen

Im Gegensatz dazu ist die Inflationsrate in den USA kontinuierlich gesunken, wie die folgende Grafik zeigt. Mit 3,7 % liegt sie immer noch deutlich über dem Inflationsziel der Federal Reserve von 2 % und lässt die Tür für weitere Erhöhungen bis zum Jahresende offen, um dieses Ziel nachhaltig zu erreichen. Sollte es im November zu einer weiteren Zinserhöhung kommen, könnte der USD zulasten des Aktienmarktes weiter aufwerten. 

Quelle: Trive – Statista, Tiaan van Aswegen

Technische Analyse

Auf dem Vier-Stunden-Chart hat sich seit dem Tief von Mitte August ein Aufwärtstrend herausgebildet, wobei der 25-SMA vor kurzem über den 50-SMA gestiegen ist, was auf ein kurzfristiges Aufwärtsmomentum hindeutet. Das Volumen des Aufwärtstrends hat jedoch abgenommen, und da der Preis derzeit unter dem täglichen Pivot-Punkt bei 446,64 notiert, könnte ein Pullback bevorstehen.

Der Pivot-Punkt liegt in der Nähe des Fibonacci-Mittelwerts bei 446,20, und ein Durchbruch dieses Niveaus könnte den 50-SMA bei 444,51 in Betracht ziehen, bevor 443,17, das 38,2 %-Fibonacci-Retracement-Niveau, erreicht wird. Sollte hier Unterstützung gefunden werden, könnte der Preis in den kommenden Sitzungen das Ausbruchsniveau bei 446,20 erneut testen.

Sollte sich der Aufwärtstrend jedoch fortsetzen, könnte der Goldpreis das 61,8 % Fibonacci-Retracement bei 449,22 erneut testen, bevor er sich einer anspruchsvollen Angebotszone bei 453,46 gegenübersieht. Sollte die Aufwärtsdynamik anhalten, könnte der Widerstand bei 456,18 in Reichweite kommen. 

Zusammenfassung

Der gemischte US CPI-Bericht hat die Aktienmärkte relativ unverändert gelassen, so dass die kommenden Datenveröffentlichungen entscheidend für die Richtung des Aktienmarktes sein werden. Wenn die Aufwärtstrendunterstützung am Fibonacci-Mittelwert bei 446,20 hält, könnte sich der Aufwärtstrend in Richtung 449,22 fortsetzen.

Quellen: Koyfin, Tradingview