Die Tesla-Blase

von Alexa Smith, Trive Financial Marktanalystin

Der jüngste Finanzbericht von Tesla Inc. (NASDAQ: TSLA) erfüllte die Hoffnungen optimistischer Investoren mit verlockenden Einblicken in den mit Spannung erwarteten Cybertruck sowie in die interne Projektion der Rechenleistung des Supercomputers Dojo. Auf eine zentrale Frage gibt es jedoch noch keine endgültige Antwort: Warum besteht eine Diskrepanz zwischen den Gewinnspannen von Tesla und der Marktkapitalisierung?

Obwohl sich das Unternehmen mit branchenführenden Gewinnspannen rühmt, ist die Bruttomarge von Tesla im Automobilbereich laut dem letzten veröffentlichten Finanzbericht auf knapp über 18 % gesunken, was einen Rückgang um acht Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr bedeutet und ein Vierjahrestief markiert. In einem breiteren Kontext betrachtet, sank die operative Marge von Tesla, die alle Facetten des Unternehmens umfasst, ebenfalls um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr und erreichte mit unter 10 % den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Die Geschichte, die dieser finanziellen Dynamik zugrunde liegt, geht darauf zurück, dass Tesla in fünf aufeinander folgenden Quartalen mehr Fahrzeuge produziert hat, als es verkaufen konnte. Dadurch war das Unternehmen dazu gezwungen, auf die klassische Taktik der Automobilindustrie zurückzugreifen und die Preise zu senken, um den Absatz anzukurbeln. Die Tatsache, dass die Marktkapitalisierung von Tesla in diesem Zeitraum trotz besorgniserregender Gewinnspannen um 128 Mrd. EUR gestiegen ist, macht die Sache noch interessanter. Allein in diesem Jahr ist die Marktkapitalisierung um mehr als 487 Mrd. USD gestiegen, so dass der aktuelle Wert von 848 Mrd. USD in der Nähe der Billionen-Dollar-Schwelle liegt.

Quellen: Tesla Inc., Bloomberg, The Washington Post, Nasdaq, CNBC