von Alexa Smith, Trive Financial Marktanalyst
Der United States Oil Fund (NYSEARCA: USO) ist aufgrund der Aufwertung des USD, des Aufwärtstrends der US-Anleiherenditen und einer Reihe von angebotsseitigen Signalen auf Talfahrt gegangen. Der USD erreichte ein 11-Monats-Hoch, da die Wirtschaftsdaten positiv ausfielen und ein teilweiser Regierungsstillstand vermieden werden konnte, was die Erwartung nährte, dass die Federal Reserve (Fed) an höheren Zinsen festhalten würde.
Die Kombination aus hohen Zinsen und einem stabilen USD macht Öl für Inhaber anderer Währungen teurer, was zu einem Rückgang der Ölnachfrage führen könnte. Hohe Zinsen belasten auch das Ölangebot und bergen das Risiko exorbitanter Lagerhaltungskosten, was wiederum einen weiteren Abbau der Ölvorräte auslösen könnte.
Wie die folgende Grafik zeigt, sind die Rohöllagerbestände auf dem niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr, was das Angebot weiter belasten könnte. Da im Laufe des Tages die API-Rohöllagerbestände veröffentlicht werden, könnte sich die Nachfragestimmung im Vergleich zur Vorwoche verbessern, wenn die Angebotsdynamik in den Vordergrund rückt.
Darüber hinaus wird erwartet, dass die OPEC+ bei ihrem nächsten Treffen am Mittwoch an den aktuellen Fördermengen festhalten wird, wodurch das Angebot knapp bleiben wird. Angesichts der sich abschwächenden Weltkonjunktur wird die Organisation versuchen, ihre derzeitigen Förderkürzungen beizubehalten und gleichzeitig ihre Bereitschaft signalisieren, weitere Kürzungen vorzunehmen, sollte die Marktdynamik solche Maßnahmen erforderlich machen.
Technische Analyse
Der US-Ölpreis ist von seinem 15-Monats-Hoch von 82,87 USD gefallen, befindet sich aber immer noch in einem aufwärts gerichteten Kanalmuster. Angesichts der Angebotsverknappung und des Preisanstiegs könnte der ETF die Unterstützung bei 77,53 USD beim 23,60 %-Fibonacci-Retracement erneut testen, die mit der gleitenden 50-Tage-Durchschnittslinie und der unteren Begrenzung des Kanals zusammenfällt.
Sollte die Unterstützung bei 77,53 USD durchbrochen werden, könnte ein weiterer Pullback in Richtung der Unterstützung bei 74,23 USD erfolgen, die einen Wendepunkt für eine Trendwende darstellen könnte. Das Kaufvolumen überwiegt jedoch weiterhin das Verkaufsvolumen, was dazu führen könnte, dass der ETF den Widerstand bei 82,87 USD erneut testet, nachdem er an der unteren Begrenzung des Kanals abgefedert wurde. An diesem Schnittpunkt könnte sich der breitere Aufwärtstrend fortsetzen.
Zusammenfassung
Das 1D-Chart zeigt weiterhin ein aufsteigendes Kanalmuster, da die Nachfrage weiterhin im Vordergrund steht, was zu einem erneuten Test des Widerstands bei 82,87 USD führen könnte. Ein knappes Angebot und ein stärkerer USD könnten jedoch die Gewinne des ETFs allmählich belasten und einen weiteren Pullback in Richtung der Unterstützung bei 77,53 USD begünstigen.
Quellen: TradingView, Reuters, YCharts
