Google gegen den Rest

von Tiaan van Aswegen, Marktanalyst bei Trive Financial

Mit dem rasanten Fortschritt der digitalen Innovation sind Suchmaschinen zum Kompass unseres täglichen Lebens geworden. Inmitten dieser digitalen Revolution liefern sich die Tech-Titanen einen erbitterten Kampf um Marktanteile. Doch ein Name hat sich immer wieder von allen anderen abgesetzt: Google. Mit seiner Spitzentechnologie hat sich Google nicht nur eine führende Position im Bereich der Suchmaschinen gesichert, sondern auch bei Karten und anderen Diensten unübersehbare Zeichen gesetzt. Das Unternehmen hat den Markt nicht nur dominiert, sondern neu definiert. Diese Dominanz hat allerdings auch zu einer heftigen juristischen Auseinandersetzung geführt, da das US-Justizministerium eine zivilrechtliche Kartellrechtsklage gegen Google wegen angeblich wettbewerbswidriger und ausschließender Praktiken eingereicht hat. Während sich die juristischen Turbulenzen legen, sollten wir einen Blick auf die spannende Welt der Marktanteile von Suchmaschinen werfen.

Laut Statista wird Google im Juli 2023 einen Anteil von 84 % am weltweiten Suchmaschinenmarkt haben. Der nächste Konkurrent, Bing, wird mit 9,19 % weit abgeschlagen sein. Yahoo, das oft im Schatten steht, nimmt mit einem bescheidenen Anteil von 2,72 % den dritten Platz ein. Diese Zahlen spiegeln eine etwas unausgewogene Wettbewerbslandschaft wider. Es sei darauf hingewiesen, dass Google in China aufgrund gesetzlicher Verbote nicht aktiv ist und sich auch aus dem russischen Markt zurückgezogen hat. Lässt man diese Regionen außer Acht, zeigt Visual Capitalist eine noch beeindruckendere Zahl – Googles Marktanteil klettert auf überragende 90,7 %, wie in der Abbildung unten zu sehen ist, was die monopolartige Dominanz von Google verdeutlicht. Bing und Yahoo kommen dagegen zusammen nur auf einen Marktanteil von 3,2 %. Es stellt sich die Frage: Kann die Vorherrschaft von Google unangefochten bleiben?

Die Antwort könnte von einem zehnwöchigen Gerichtsverfahren abhängen, das Mitte September begonnen hat. Die Vorwürfe gegen Google sind schwerwiegend. Dem Technologiegiganten wird vorgeworfen, mit unrechtmäßigen Taktiken potenzielle Bedrohungen für seine Vorherrschaft bei Suchmaschinen und Werbung zu unterdrücken. Während Google seine Position mit dem Verweis auf sein überlegenes Produkt verteidigen will, könnten bestimmte Maßnahmen unter die Lupe genommen werden. Dazu gehören die Voreinstellung von Google als Standardbrowser auf Android-Geräten und die laufende Partnerschaft mit Apple für dessen Safari-Browser. Auch die Art und Weise, wie Google seine Suchergebnisse anordnet und damit möglicherweise seine Konkurrenten benachteiligt, gibt Anlass zur Sorge. Das Ergebnis dieses Prozesses könnte die künftige Landschaft der Branche grundlegend verändern.

Googles globale Vormachtstellung ist jedoch nicht nur durch Rechtsstreitigkeiten bedroht. Microsofts erhebliche Investitionen in OpenAI haben den Weg für Bing geebnet, die fortgeschrittenen Fähigkeiten von GPT-4 in seine Dienste zu integrieren. Diese KI-gestützten Angebote könnten die Lücke zwischen Bing und Google schließen. Darüber hinaus machen lokale Spitzenreiter große Fortschritte in Regionen, in denen Google nicht präsent ist. In China ist Baidu führend und genießt laut Statista die Loyalität von rund 86 % der Internetnutzer. Auch in Russland bevorzugen 62 % der Nutzer Yandex und stellen damit eine große Herausforderung für die globale Reichweite von Google dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aufstieg von Google an die Spitze des Suchmaschinenmarktes nichts weniger als spektakulär war. Rechtliche Auseinandersetzungen und aufkommende technologische Konkurrenz werfen jedoch einen Schatten auf die Vormachtstellung. Der Ausgang des Kartellprozesses und das Aufkommen von KI-gesteuerten Konkurrenten könnten die Suchmaschinenlandschaft neu gestalten. Während sich die digitale Welt weiter entwickelt, ist eines sicher: Der Kampf um die Suchmaschinen-Dominanz ist noch lange nicht vorbei, und Googles Dominanz steht vor großen Herausforderungen, die die Suchmaschinenlandschaft verändern könnten.

Quellen: Statista, Visual Capitalist, Koyfin


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