USD stärker, Gold schwächer

von Mfanafuthi Mhlongo, Marktanalyst bei Trive Financial

Der Goldpreis (XAUUSD) fiel am Dienstag unter die Marke von 1.920 USD pro Barrel und erreichte im Laufe des Handels einen Stand von 1.909,72 USD pro Barrel vor dem Hintergrund eines stärkeren USD und steigender Treasury-Renditen. Die Investoren sind nach wie vor besorgt über die aggressiven Signale der Zentralbanken, wobei die Federal Reserve (Fed) eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr andeutet. Der Anstieg des USD auf ein 10-Monatshoch und die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen auf ein 16-Jahreshoch haben die Attraktivität von Gold geschmälert. Chinas Goldimporte über Hongkong stiegen im August zwar wieder an, die Jahresimporte sind jedoch nach wie vor rückläufig.

Trotz der Angebotsengpässe und der Lockerung der Importbeschränkungen durch die People’s Bank of China hat der Glanz des Goldes nachgelassen. Ein möglicher Regierungsstillstand in den USA beunruhigt die Märkte zusätzlich. Die Investoren schauen auf den von der Fed bevorzugten Inflationsindikator, den PCE-Preisindex, um die künftige Richtung zu bestimmen. Die Widerstandsfähigkeit von Gold könnte von der Stärke des USD und den Konjunkturindikatoren abhängen. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit bleiben die Aussichten für das Edelmetall auf der Kippe.

Technische Analyse

Auf dem Vier-Stunden-Chart zeigt der Goldpreis rückläufige Tendenzen. Bei einem aktuellen Preis von 1.919,35 USD pro Barrel bewegt sich das Metall unter dem Einfluss wichtiger gleitender Durchschnitte. Der als grüne Linie dargestellte 20-Perioden-EMA (Exponential Moving Average) ist zuletzt sowohl unter den 50-Perioden-EMA (blau) als auch unter den 100-Perioden-EMA (orange) gefallen. Diese Entwicklung verdeutlicht den kurzfristigen Abwärtsdruck, dem das Metall ausgesetzt ist.

Darüber hinaus liegt der Relative Strength Index (RSI) bei 35,92, was auf einen Abwärtstrend hindeutet. Der auf dem RSI basierende gleitende Durchschnitt (M.A.) bestätigt diese Stimmung und liegt bei 43,42. Kurzfristige Handelsmöglichkeiten könnten sich ergeben, wenn der Preis seinen Abwärtstrend in Richtung der Unterstützung bei 1.909,68 USD pro Barrel fortsetzt. Ein Durchbruch unter das Unterstützungsniveau von 1.909,68 USD pro Barrel könnte die Marke von 1.900,88 USD pro Barrel in den Fokus rücken.

Ein Hoffnungsschimmer besteht jedoch, wenn Gold den Tages-Pivot und den EMA-Widerstand überwinden kann. Eine solche Bewegung könnte die Tür zum ersten Widerstand bei 1.928,66 USD pro Barrel öffnen. Sollte das zinsbullische Momentum anhalten, könnten Trader die Widerstandsmarken bei 1.937,08 USD pro Barrel und 1.947,20 USD pro Barrel ins Visier nehmen, um kurzfristige Gewinne zu erzielen.

Zusammenfassung

Da der Goldpreis durch einen wieder stärkeren USD und höhere Anleiherenditen unter Druck gerät, könnte der anhaltende Abwärtsdruck kurzfristig bis auf 1.909,68 USD pro Barrel und 1.900,88 USD pro Barrel ansteigen. Ein Anstieg über den Pivot-Punkt und die EMAs auf Tagesbasis könnte jedoch einen Stimmungsumschwung signalisieren und den Widerstand bei 1.928,66 USD pro Barrel kurzfristig in den Fokus rücken.

Quellen: TradingView, Trading Economics, Reuters, Dow Jones Newswire