Verliert Gold seinen Glanz?

Autor/in: Mfanafuthi Mhlongo, Marktanalyst bei Trive Financial

Ein stärkerer USD und steigende Renditen lasteten weiterhin auf dem renditeschwachen Goldpreis und trugen dazu bei, dass der Goldpreis (XAUUSD) im Tagesverlauf um mehr als 0,2 % nachgab und zum zweiten Mal in dieser Woche im Minus notierte. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg auf den höchsten Tagesstand seit November, nachdem sie am Dienstag um mehr als vier Basispunkte angezogen hatte, und belastete damit das nicht renditeträchtige Gold, das in der Nähe eines Sechs-Wochen-Tiefs gehandelt wurde.

Auch Nachrichten aus China drückten auf die Attraktivität des Edelmetalls, nachdem die People’s Bank of China (PBoC) eine zweite Leitzinssenkung angekündigt hatte, um die stagnierende Konjunkturerholung des Landes nach Covid-19 anzukurbeln. Die Erholung der chinesischen Wirtschaft hat die Investoren beunruhigt, da die jüngsten Wirtschaftsindikatoren aus der Region enttäuschend ausfielen. Die heute veröffentlichten Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, den Anlageinvestitionen und der Industrieproduktion in China blieben ebenfalls hinter den Erwartungen zurück, was die Besorgnis über die Wirtschaftsaktivität in dem Land verstärkte und den Goldpreis belastete.

Technische Analyse

Auf dem Vier-Stunden-Chart wird deutlich, dass sich der Preis derzeit innerhalb eines rückläufigen Kanal-Handelsmusters bewegt. Der Preis befindet sich unter dem täglichen Pivot Punkt und dem 50 EMA. Die Preisstruktur deutet auf einen kurzfristigen Abwärtstrend hin. Ein Rückgang unter das Sechs-Wochen-Tief von 1.902,66 USD pro Unze könnte daher einen Abwärtsdruck auslösen, wobei die Unterstützungslinien bei 1.892,72 USD pro Unze und 1.878,05 USD pro Unze als Ziele dienen könnten.

Ein nachhaltiger Anstieg über den Pivot-Punkt auf Tagesbasis würde jedoch den Widerstand bei 1.931,44 USD pro Unze, der dem EMA 50 entspricht, ins Spiel bringen. Ein Anstieg über die 50er-EMA würde den Stimmungsumschwung bestätigen und den Ausbruch über die Handelsspanne und den Widerstand bei 1.946,15 USD pro Unze in Reichweite der Bullen bringen.

Zusammenfassung

Das Auftreten des Abwärtskanals seit Juli deutet auf starken Abwärtsdruck hin und sollte das Momentum über das Sechs-Wochen-Tief hinaus anhalten, könnten sich kurzfristige Handelsgelegenheiten in Richtung des Unterstützungsniveaus von 1.892,72 USD pro Unze und anschließend von 1.878,05 USD pro Unze ergeben.

Quellen: TradingView, Trading Economics, Reuters, MarketWatch